Montag, 24. März 2008

Zinsdilemma: negativer Realzins

Die US-Notenbank (Fed) hat in den vergangenen sechs Monaten die Leitzinsen sechs mal gesenkt. Ben Bernanke, der Präsident der Fed, hat das Amt vor rund zwei Jahren von Alan Greenspan übernommen und seit dem Herbst die Zinsen insgesamt um 300 Basispunkte (3 Prozent) verringert. Der amerikanische Leitzins wurde zuletzt am 18. März um 75 Basispunkte auf 2,25 Prozent reduziert. Damit liegt der Fed Funds Rate 1,75 Prozent tiefer als das europäische Pendant. Im Sommer lag die Differenz 2,5 Prozent zu Gunsten von US-Dollar. Die drastische Trendwende im Zinsspread hat erhebliche Konsequenzen für die internationalen Kapitalmärkte. Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich auf den Standpunkt, dass der konjunkturelle Verlauf in de Eurozone nach wie vor robust sei und von daher keinen Anlass bestehe, die Geldpolitik zu lockern.

Der amerikanishe Leitzins liegt mit 2,25% auf dem niedrigsten Niveau seit Ende 2004. Wenn man vor Augen führt, dass der Konsumentenpreis-Index (CPI) annualisiert 4,0% (Kernrate: 2,3%) aufweist, liegt der Realzins unter Null. Das ist ungewöhnlich. Auch die Renditen von T-Bills mit Laufzeiten von 3 bis 6 Monaten, die von Marktteilnehmern als so gut wie cash geschätzt werden, liegen mittlerweile deutlich unter dem Leitzins der Fed. Die US-Notenbank dürfte laut Future Märkte den Leitzins demnächst bis auf 1% senken. Was kann sie aber dadurch bewirken? Die Zinsen am Markt notieren bereits nahe Null-Grenze. Gerät die Fed in die sog. „Liquiditätsfalle“?



T-BillsYield
3-months0,86%
6-months1,37%




NotesYield
2-Years1,77%
5-Years2,55%

Fed Funds Rate: 2,25 Prozent





Inflation (Febr. 2008)jährlich
Erzeugerpreise (PPI)6,4%
Kernrate (PPI)2,4%
Verbraucherpreise (CPI)4,0%
Kernrate (CPI)2,3%

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