Samstag, 21. Februar 2009

Österreichs Staatsanleihen unter Druck

Die instabile Lage in Osteuropa hat sich diese Woche zugespitzt. Marktteilnehmer bezweifeln zunehmend die Zahlungsfähigkeit der Banken in der Region. Aber auch diejenigen westlichen Banken, die dort rund 80% des Geschäftes abwickeln, kommen unter Druck. Enge Verflechtungen mit Osteuropa lasten v.a. auf Österreichs Staatsanleihen. Die CDS-Prämien dafür sind um 86 Basispunkte auf 240 Basispunkte gestiegen. Das heisst, dass Investoren 2,40% der Summe, die sie absichern wollen, als Versicherungssumme zahlen müssen. Mit anderen Worten müssen Anleger 240’000 Euro zahlen, um österreichische Staatsanleihen im Wert von 10 Mio. Euro für fünf Jahre gegen den Ausfall zu versichern. Der Risikoaufschlag Österreichs Staatspapiere zu deutschen Anleihen kletterte auf rund 130 Basispunkte. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 20-25 Basispunkten.


Auch die Kosten für Versicherungen gegen den Ausfall von anderen Staatsanleihen sind gestiegen. Die CDS für Irland beispielsweise zeigen eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 50% an.

Die Credit Default Swaps (CDS) für den Markit iTraxx Crossover Index, der 50 europäische Unternehmen mit geringer Bonität (high-risk, high-yield credit rating) umfasst, kletterten um 26 Basispunkte auf 1’090 Basispunkte. Der Index war am 3. Dezember 2008 erstmals auf 1'000 Basispunkte gestiegen.

Auch die CDS für den Markit iTraxx Europe Index, der 125 europäische Unternehmen mit Anlagequalität (investment-grade) erfasst, ist laut Bloomberg um 10 Basispunkte auf 178 Basispunkte gestiegen.

Die CDS-Prämien für Staatsanleihen sind gestiegen:

Deutschland: 86 bp,
Frankreich: 88 bp,
Grossbritannien: 158 bp,
Österreich: 240 bp.

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