Donnerstag, 12. März 2009

Credit Default Swaps für Schweizer Staatsanleihen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der Schweiz vergangene Woche gute Noten erteilt. Der IWF überprüft seine Mitgliedsstaaten jährlich. Die geldpolitischen Massnahmen der Schweizerischen Nationalbank ( SNB) wurden positiv beurteilt. Auch die Vorkehrungen zur Stabilisierung des Finanzsystems sind zustimmend gewürdigt worden. Die IWF-Delegation fand schliesslich für die bisher geschnürten zwei Konjunkturpakete lobende Worte. Aber es ist klar, dass auch die Schweiz als offene Volkswirtschaft von der Krise erfasst worden ist. Die Ausfuhren gehen zurück. Die Investitionen werden gekürzt. Sollte die Arbeitslosigkeit weiter steigen, dürfe auch der private Verbrauch davon negativ tangiert werden.

CDS-Markt: Kein Herz für Staatsanleihen

Der Schweizer Franken gilt als einen sicheren Hafen in Krisenzeiten. Da das Kursrisiko begrenzt ist, geniessen Investoren weltweit einen gewissen Schutz. Das Vertrauen in Länder wird aber neuerdings v.a. an den Risikoprämien an Derivatenmärkten (wie z.B. für Kreditversicherungen gegen Ausfall von Staatsanleihen) gemessen. Die Risikoaufschläge am CDS-Markt für die „Eidgenossen“ senden zur Zeit Warnsignale. Die CDS-Spreads für die Schweiz sind seit Oktober insbesondere angesichts des UBS-Schlammassels mittlerweile auf 180 Basispunkte geklettert. Das heisst, dass Investoren 1,8% der Summe, die sie absichern wollen, als Versicherungssumme zahlen müssen. Anleger haben also 180’000 Euro zu zahlen, um Schweizer Staatsanleihen im Wert von 10 Mio. Euro für fünf Jahre gegen den Ausfall zu versichern. Wie gross ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass der entsprechende Versicherungskontrakt, wenn der Schweizer Staat bankrott erklärt, bedient wird. Wie realistisch ist es m.a.W., anzunehmen, dass der Versicherungsgeber (das sind zumeist Banken und Versicherungsgesellschaften) noch in der Lage wäre, den CDS-Kontrakt zu erfüllen, wenn nicht einmal der Schweizer Staat zahlungsfähig wäre? Absurde Gedanken, oder? Die CDS-Spreads sind also mit Vorsicht zu geniessen. Auch am relativ neuen CDS-Markt wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird.

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