Freitag, 15. Mai 2009

Renminbi: Weltreservewährung?

China hat in den vergangenen sechs Monaten mit einer Reihe von Ländern, u.a. Argentinien, Indonesien, Südkorea, Malaysia und Weissrussland Devisentauschgeschäfte („currency swaps“) im Volumen von rund 95 Mrd. $ vereinbart. Ziel ist, das Bankensystem des jeweiligen Landes mit Renminbi zu versorgen. Peking will auf diese Weise die Finanzierung von Ausfuhr- und Einfuhr-Geschäften erleichtern. Zugleich versucht die Volksrepublik, den Einfluss des US-Dollars auf den Welthandel zu verringern. Chinas Zentralbankchef fordert selbstbewusst die Ablösung des Greenback als Leitwährung durch den Renmibi. Dollar’s Status als Weltreservewährung Nummer 1 wird nicht über Nacht verschwinden, aber wir können es nicht mehr für „garantiert“ halten, schreibt Nouriel Roubini in einem Beitrag für die New York Times. Der US-Dollar werde früher oder später von anderen Währungen herausgefordert, sehr wahrscheinlich von Renminbi, hält Wirtschaftsprofessor von der NYU fest.


Die US-Wirtschaft sei angesichts des hohen Haushalts- und Handelsbilanzdefizits auf das Wohlwollen der ausländischen Gläubiger angewiesen. Diese werden aber nun im Sog der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise allmählich beunruhigt, bei internationalen Finanzgeschäften von einer einzigen Währung abhängig zu sein. Der Renminbi sei heute weit entfernt davon, den Status als Weltreservewährung zu erlangen. China müsse vorerst dafür sorgen, dass die Währung vollkommen konvertibel wird und alle Restriktionen für Kapitaltransaktionen aufgehoben werden. Ausserdem müssen Finanzreformen fortgesetzt werden. Der chinesishe Anleihenmarkt muss liquider werden. Es werde laut Roubini noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen, bis Renminbi Weltreservewährung wird, aber es könnte passieren. Die chinesische Währung muss zunächst die Funktionen als Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit erfüllen.

USD/CNY: 6,8260
CNY/USD: 0,1465.

Keine Kommentare: