Samstag, 14. November 2009

BoI-Präsident Stanley Fischer: Israels Wirtschaftslage

Stanley Fischer, Bank of Israel’s Präsident hat vergangene Woche nach seinem Vortrag auf der Konferenz von „Business Club, Haifa and the North“ Fragen beantwortet. Israel habe im vergangenen Jahr eine schwere Krise erlebt. Die Auswirkungen der schwersten globalen Krise seit der „Grossen Depression“ im vergangenen Jahrhundert auf Israel seien aber relativ gering gewesen. Obwohl die Arbeitslosigkeit gestiegen ist, so blieb der Anstieg weniger stark als in den grossen Volkswirtschaften wie den USA, so Prof. Fischer. Das Gefühl sei derzeit so, dass sowohl Israel als auch die Weltwirtschaft sich von der Krise erholen. Israel sei in einer besseren Situation als das Ausland. Die Wirtschaft wachse wieder, und zwar schneller als erwartet. „Heute haben wir einen Überschuss in der Leistungsbilanz, keine Inflation. Das (Vor-Krise) Budget (2007) war fast ausgewogen. Unser Bankensystem ist stark und die Verschuldung der Haushalte ist geringer als in anderen Ländern“, so Fischer.


BoI Benchmark Interest Rate, Graph: Bloomberg.com

Auf die Frage, ob die Gefahr bestehe, dass die BoI über Devisenreserven in US-Dollar verfüge, antwortete Fischer, dass „wir die Reserven in mehreren Währung halten, nicht nur in US-Dollar. Wir verwalten die Reserven sehr konservativ. Das Gesetz erlaubt es uns, nur Staatsanleihen und Anleihen von soliden Banken zu kaufen“. Die Manager von Devisenreserven seien Spitzenprofis. „Wir haben in der letzten Krise kein Geld verloren“, so der BoI-Chef. Fischer rechnet ferner nicht mit einer zweiten Runde von Krise. Auf die Frage, ob die BoI die Zinsen auf dem niedrigen Niveau behalten wird, antwortete Fischer, dass „wir nach Massgabe der Entwicklung der israelischen Wirtschaft handeln. In der Vergangenheit haben wir versucht, Hinweise auf zukünftige Entscheidungen zu übertragen, aber wegen der häufigen Veränderungen in der Wirtschaft haben wir gesehen, dass in allen diesen Fällen die Realität bereits anders war als wir die Hinweise rausschickten“.

Nouriel Roubini, Ökonom an der University of New York sagte am Donnerstag auf einer Konferenz in Tel Aviv, dass die israelische Wirtschaft grundsätzlich gesund ist und er bullish auf mittelfristige Aussichten des Landes sei. "Die Wirtschaft erholt sich, aber es gibt zwei Vorbehalte zum robusten Wachstum: Japan, die USA und Europa sind noch immer träge“, so Roubini. Das sind Israel’s wichtigste Importeure. Aber auch die Arbeitslosigkeit sei nach wie vor ein wesentliches Hindernis für den privaten Verbrauch, erklärte Roubini.

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