Donnerstag, 16. Dezember 2010

SNB setzt ihre expansive Geldpolitik fort

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute mitgeteilt, dass sie ihre expansive Geldpolitik fortführt. Sie belässt das Zielband für den 3-Monats-Libor weiterhin bei 0% bis 0,75%. Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal 2010 robust gewachsen. Aber die Abschwächung bei den Exporten deutet auf eine deutliche Reduktion des Wachstums in den kommenden Quartalen hin. Die SNB ist um die Stabilität in der Eurozone besorgt. Der Schweizer Franken wertet sich weiter auf. „Falls sich die Anspannungen verschärfen und die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurouone belasten sollte“ würde auch die Schweizer Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen“, so die SNB. Sollte eine Deflationsgefahr auftreten, würde die Nationalbank die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten.


Schweizer Franken Wechselkurs (real), Graph: Jean-Pierre Danthine, SNB

Philipp Hildebrand, SNB-Präsident hat auf der Pressekonferenz mitgeteilt, dass die SNB ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft leicht nach unten revidiert hat. Im Einzelnen: EU: Die jüngsten Finanzmarktturbulenzen dürften die Aktivitäten in der Eurozone bremsen. USA: Das BIP-Wachstum wird weiterhin gedämpft bleiben. Aufstrebende Länder: Von der robusten Konjunkturdynamik sollten auch zukünftig positive Impulse für das globale Wachstum ausgehen. Schweiz: Der Auslastungsgrad der Produktionsfaktoren hat sich erhöht. In der Industrie hat die technische Kapazitätsauslastung wieder ein normales Niveau erreicht. Die Warenexporte stagnierten aber zwischen Juni und Oktober, v.a. aufgrund einer schwächeren Nachfrage aus Europa. Die Signale einer deutlichen Reduktion des Wachstums verdichten sich.

SNB-Bilanz

Seit Beginn der Finanzkrise hat sich die Bilanz der SNB stark ausgedehnt und in ihrer Zusammensetzung verändert. Das ist laut SNB auf Devisenmarktinterventionen zurückzuführen. Seit Jahresbeginn hat sich die Bilanzsumme von 207 Mrd. CHF auf rund 280 Mrd. CHF erhöht. Die starke Aufwertung des Franken hat zu grossen Wechselkursverlusten auf den Devisenanlagen der SNB geführt. „Mit der Dämpfung des Aufwertungsdrucks hat die SNB zwar erhöhte Bilanzrisiken übernommen, ist dafür aber dem Risiko einer deflationären Entwicklung entgegengetreten“, erklärt Hildebrand.

Die SNB-Prognosen vom 16. Dezember 2010

BIP-Wachstum: 2,5% (2010) und 1,5% (2011)
Inflation: 0,7% (2010) und 0,4% (2011)


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