Samstag, 30. April 2011

3-Monats-Euribor und Inflationsmonster

Kassandra-Rufe, die vor Inflationsmonster warnen, deuten auf den 3-Monats-Euribor-Satz. Nur weil der 3-Monats-Euribor auf 1,385% gestiegen ist, was laut Bloomberg ein Zweijahreshoch markiert. Das ist der Zinssatz, zudem die Geschäftsbanken sich Geld untereinander leihen. Warum ist der Euribor-Satz gestiegen?  Weil die EZB vergangene Woche den Leitzins (den sog. Hauptrefinanzierungssatz) von 1,0% auf 1,25% erhöht hat. Der Euribor (European Interbank Offered Rate), der täglich gebildet wird, dient als Referenzwert für Hypotheken und Sparkonten. Die Grundlage sind die Meldungen von rund 57 Banken.


3-Monats-Euribor, Graph: Bloomberg.com


Zur Erinnerung: Der 3-Monats-Euribor ist im Juli 2009 erstmals unter die Marke von 1% gefallen. Mit 0,966% lag der Satz sogar niedriger als der Hauptrefinanzierungssatz der EZB. Das ist aussergewöhnlich und zeigt damit das Ausmass der Schwere der Finanzkrise. Der allmähliche Anstieg deutet daher nicht auf Inflation hin, sondern auf die Normalisierung auf dem Geldmarkt.


3-Monats-Euribor (Entwicklung seit 1999), Graph: global-rates.com


PS: Zum Unterschied zwischen Euribor und Eonia: Euribor ist der Zinssatz für ungesicherte Termin-Kreditvergabe. Eonia (Tagesgeldsatz) ist der Zinssatz für ungesicherte overnight Kreditvergabe.

1 Kommentar:

Andreas von BK.info hat gesagt…

bin da auf deiner seite - ja, der Euribor und auch der EZB Leitzins ist gestiegen und hat ein Hoch erklommen - so what? Das alles auf einem extrem niedrigen Niveau und nicht jeder Regen führt unweigerlich zu einer Überflutung.

Es gibt aber im Moment leider viel zu viele die den Weltuntergang herbei wünschen, damit sie endlich Recht haben ;)