Freitag, 24. Juni 2011

Die türkische Zentralbank lässt Zinsen unverändert

Die türkische Zentralbank (CBT) hat gestern die Leitzinsen nicht verändert. Der Zielsatz für eine Woche  (one-week repo rate) beläuft sich weiter auf 6,25%.

Der Beschluss des geldpolitischen Ausschusses der CBT lag im Einklang mit den Erwartungen der meisten Analysten. Die Frage, die dennoch im Fokus steht, ist aber, ob der türkischen Wirtschaft eine Überhitzung droht.

Jüngste Daten deuten darauf hin, dass das Kreditwachstum sich seit einem sehr langen Zeitraum verlangsamt, bemerkt Tevfik Aksoy, Morgan Stanley. Zudem bleibt der Verlauf der Inflation im Dienstleistungssektor noch niedrig, sodass sich für die CBT kein unmittelbarer Druck aus der Binnennachfrage abzeichnet.


Inflation (CPI) in der Türkei, Graph: CBT

Die türkische Behörde für Bankenregulierung und Aufsicht (BRSA: Banking Regulation and Supervison Agency) hat neulich mit der Verschärfung der Vorschriften für Kapitalpuffer (dynamic provisioning) für die Banken einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Es handelt sich dabei um eine antizyklische Ausgestaltung der Eigenkapitalregeln.

Während für den Anstieg der allgemeinen Inflation (headline inflation) in erster Linie die Lebensmittel- und Energiepreise verantwortlich sind, bleibt die Kerninflation (core inflation) noch innerhalb des von der CBT festgelegten Zielbandes.

Die schwächere türkische Währung dürfte die Importnachfrage etwas abbremsen und das Exportgeschäft verbessern. Es ist daher bis zum IV. Quartal 2011 nicht mit einer Zinserhöhung durch die CBT zu rechnen. Inzwischen dürften die türkischen Währungshüter jedoch mit einer Erhöhung der Mindesreservesätze (RRR: required reserve ratio) reagieren.

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