Sonntag, 16. Oktober 2011

Asset Swap Kurve nach „Operation Twist“

Die Fed zielt mit der in den Medien als Operation Twist bezeichneten Massnahme in erster Linie nicht unbedingt auf eine Senkung der Renditen ab, sondern auf eine Entspannung der finanziellen Konditionen.

Die US-Notenbank hat mit QE2 Staatspapiere (mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 10 Jahren)  468 Mrd. $ aus dem Markt genommen. Nun will die Fed im Rahmen des aktuellen Programms (SOMA-Ausdehnung, genannt Operation Twist) Staatspapiere im Wert von rund 465 Mrd. $ im Markt kaufen.

Der wesentliche Unterschied ist diesmal im Gegensatz zu QE2, dass die SOMA-Ausdehnung die Bilanzsumme der Fed nicht ausweitet und die Ankäufe sich stark auf das lange Ende der Renditekurve fokussiert, erklärt Jim Caron in seiner diese Woche vorgelegten Forschungsarbeit.

Die Marktteilnehmer haben schnell darauf reagiert, wie in der Abbildung zu sehen ist. Die Rendite 10s30s US-Treasury Bonds verflachen sich. Und die Swap Spread weiten sich am langen Ende der Kurve aus. Im Bereich, wo die Fed ihre Ankäufe tätigt, vermindert sich die Renditedifferenz.


Asset Swap Kurve (USD), Graph: Jim Caron, Morgan Stanley

Negative Swap Spreads liegen dann vor, wenn die Swapsätze niedriger sind als die Rendite der US-Staatsanleihen.

Swap Spreads = Swapsätze – Rendite der US-Treasury Bonds

Ein aktuelles Beispiel:

$ Swaps – UST = UST Benchmark Swap Spread

2,344% - 2,169% = 17,50 Basispunkte (10 Jahre)
2,897% - 3,137% = Minus 24,00 Basispunkte (30 Jahre)

Die Swap Spreads sind i.d.R. höher, weil sie sich aus variablen Zinssätzen ableiten lassen, die sich auf Ausfallrisiko (credit risk) beziehen.

Die Spreads sind derzeit negativ, weil die Nachfrage nach festen Zinssätzen sehr stark ist.

Die Marktteilnehmer wollen seit geraumer Zeit variable Sätze gegen feste Sätze tauschen (swap), d.h. sie wollen variable verkaufen und feste kaufen.

PS:
SOMA: „System Open Market Account“ der US-Notenbank

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