Donnerstag, 13. Oktober 2011

Der makroökonomische Diskurs

Paul Krugman schreibt in seinem Blog in einer Antwort auf Mike Konczals Eintrag von gestern, dass der Bereich „liquidity trap“ nicht nur seinen Namen, sondern viele andere Namen umfasst.

Abgesehen davon bemerkt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor, dass er Richard Koos Position nicht verstehe. Er stimme Koo zu, dass viele Leute schuldengeplagt sind und auf die niedrigen Realzinsen nicht reagieren können, indem sie mehr konsumieren. Aber nicht jeder ist in dieser Situation. Zumindest muss es per Definition Gläubiger ebenso wie Schuldner geben, sodass jemand in der Lage sein müsste, auf die Zinsen zu reagieren. Im Allgemeinen ist es fast immer eine schlechte Idee, in der Wirtschaft anzunehmen, dass es auf die Anreize irgendwie nicht ankommt, bekräftigt Krugman.

Die Hetzreden gegen die unorthodoxe Geldpolitik scheinen laut Krugman völlig aus dem linken Feld zu kommen, nicht in irgendeiner Weise abgeleitet aus der Analyse von Koo, sondern eher aus Verärgerung, dass die Leute Koos Forderung nach Fiskalpolitik nicht ganz verstehen. Krugman deutet darauf hin, dass er die Fiskalpolitik befürchworte, aber die Geldpolitik als sinnvolle Ergänzung betrachte.

Die Quasi-Monetaristen sind in einer Weise das Spiegelbild dieser Position. Sie sind die geldpolitische Lösung so fokussiert, dass sie gegen jede Andeutung, dass die Fiskalpolitik eine nützliche Rolle spielen dürfte, beschimpfen, bekräftigt Krugman.

Die Quasi-Monetaristen sind tatsächlich durch ihre Ansprüche ziemlich abgesichert. Sie pflegten zu sagen, dass die Fed schlicht und einfach welches nominale BIP auch immer erreichen kann. Nun gestehen sie mehr oder weniger ein, dass die Fed in bezug auf die Wirtschaft relativ wenig Zugkraft hat. Das ist ziemlich nahe an seine Ansicht im Hinblick auf Japan, legt Krugman dar. 

Aber es sei schwer, die Erwartungen zu ändern, insbesondere wenn die Fed (1) einem enormen Druck aus dem rechten Feld der Politik gegenübersteht und (2) eine Reihe Vertreter mit der Besessenheit für Hard-Money-Kurs hat.

Fazit: Krugman ist der Ansicht, dass man alles muss einsetzen können, Fiskal- und Geldpolitik. Und „wir dürfen nicht zulassen, dass ein Wunsch, unsere Lieblingslösung zu fördern, andere Dinge, die helfen könnten, blockiert“.

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