Freitag, 21. Oktober 2011

Volcker-Regel versus Finanzmacht

Die Kosten der Krise bleiben hoch. Wenn es um die Überwachung und die Regulierung des Finanzsystems geht, ist nun inzwischen auch von makroprudentieller Regulierung die Rede. Die Idee ist, dass die Notenbanken makroprudentielle Aufsicht als Ergänzung zur mikroprudentiellen Aufsicht der Regulierungsbehörden ausüben sollen.

Die Notenbanken sollen in Kontakt mit Banken wichtige Informationen für die Aufsicht sammeln. „Die neue Lehre setzt ihren Glauben an die Fähigkeit der Regulierer, das Risikomanagement der Banken zu verbessern, lässt aber die Struktur des Bankensystems unangetastet. Aber wenn es um eine Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen gegen risikogewichtete Vermögenswerte geht, wer gewichtet und nach welcher Methodologie?“, schreibt Robert Skidelsky in einem lesenswerten Essay („Recovery before Reform“) in Project Syndicate kritisch.

„Die Volcker-Regel, nach der Geschäftsbanken nicht auf eigene Kosten handeln können, keine Hedge Funds und keine Private Equity Firmen besitzen dürfen, führt im Kongress ein Schattendasein“, bemerkt der emeritierte Professor für politische Ökonomie an der Warwick University.

„Im Vereinigten Königreich hat eine unabhängige Bankenkommission die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking abgelehnt und empfihelt stattdessen sog. Ring-Fencing-Einlagen aus den Investitionsbereichen von Universelbanken“, hebt das Mitglied des britischen Oberhauses hervor.

Die Finanzmacht gibt niemals leicht auf, fasst Skidelsky zusammen.

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