Mittwoch, 28. Dezember 2011

Defizit-Besessenheit

Was war die grosse wirtschaftliche Story des Jahres 2011? Die gängige Meinung Washingtons über die Dringlichkeit, was die Verringerung des Haushaltsdefizits betrifft, was vom Anleihemarkt völlig in Frage gestellt wurde, bemerkt Ezra Klein in seinem Blog in The Washington Post.

Ezra macht zugleich auf eine neue gängige Meinung aufmerksam: der einzigartige Zufluchtsort-Status der USA. „Es ist nicht fair, zu sagen, dass es sich dabei nicht um eine Wette auf Amerikas wirtschaftliche Stärke handelt. Es reflektiert vielmehr ein Urteil über die Konjunkturschwäche der restlichen Welt“.

US-Treasury Bonds sind, was die versierten Investoren weltweit nachfragen, wenn sie in einer Art „canned goods and amunition“-Stimmung sind und denken, dass das Gold überbewertet ist.

Was solche Stories vermissen, ist die Tatsache, dass die Zinsen in jedem Land, das in eigener Währung Kredit aufgenommen hat, stark gefallen sind, fügt Paul Krugman dazu in seinem Blog hinzu.

Was wir sehen, ist eine weltweit geringe Nachfrage, wo die Staatsanleihen überall attraktiv aussehen, mit Ausnahme von Ländern, die nicht über eine eigene Währung verfügen oder hohe Schulden in einer Fremdwährung haben, was sie anfällig für sich selbst verstärkende Abwärtsspiralen macht, betont Krugman.

Es ist eine Welt, in der die Defizit-Besessenheit verrückt, schlecht und gefährlich ist, fasst der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor zusammen.

Keine Kommentare: