Donnerstag, 7. Juni 2012

Schweizer Wirtschaft ringt mit Deflation


Die Verbraucherpreise fallen in der Schweiz den 8. Monat in Folge. Der Landesindex der Verbraucherpreise (CPI) hat im Mai annualisiert einen Wert von Minus 1,0% verbucht, verglichen mit einer Jahresrate von Minus 1,0% im Vormonat, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) heute mitgeteilt hat.

Während die Deflation sich damit weiter vertieft, ist die Kerninflation in der Schweiz längst negativ (-1,2%).

Die kurzfristigen Staatspapiere, die tatsächlich auf der Nullzinsgrenze liegen, stellen zur Zeit eine vollkommene Substitution für Cash dar, weil die Kassehaltung bei einer negativen Inflationsrate und einem Nominalzinssatz von Null Prozent einen positiven Realzins bringt.

Rückläufig waren im Mai die Indizes der Hauptgruppen Hausrat und laufende Haushaltsführung (-0,8%), Verkehr (-0,8%) sowie Wohnen und Energie (-0,3%).


Schweiz Konsumentenpreise (CPI), Graph: Bundesamt für Statistik (BFS)

Die Schweiz hat daher zuletzt am Montag Geldmarkt-Papiere mit 3 Monaten Laufzeit zu einer Rendite von Minus 0,750% verkaufen können. Auf der Auktion gingen Gebote in Höhe von 4 Mrd. Franken ein. Zugeteilt wurden 755,6 Mio. Franken.

Das bedeutet, dass die Risikotoleranz derzeit auch in der Schweiz aussergewöhnlich niedrig ist. Die Menschen sind pessimistisch. Der rigorose Sparkurs, der vom Kern der Euro-Zone für die Peripherie aufgenötigt wird, macht alles nur noch schlimmer.

PS:

Kerninflation (-1,2%): ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe.

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