Montag, 29. Oktober 2012

Realrendite wird positiv


Die Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit hat im dritten Quartal 2012 erstmals seit 2011 die von der Fed bevorzugt beobachteten Inflationsrate (PCE) überschritten, wie die Daten von Bloomberg nahelegen.

Die Rendite der US-Staatspapiere mit 10 Jahren Laufzeit lag am Freitag auf 1,75%. Die PCE beträgt 1,30%. Das bedeutet, dass die Realrendite, die bislang negativ verlief, zum ersten Mal seit Dezember wieder positiv wurde.
Im zweiten Quartal 2012 belief sich die PCE auf 1,7%. Und die Rendite der US-Treasuries mit 10 Jahren Laufzeit betrugen 1,65%. Es ergab sich daraus (1,65-1,70%) eine negative Realrendite von Minus 0,05%

Die PCE-Inflation (personal consumption expenditures) reflektiert den Kernpreisindex für die persönlichen Ausgaben der amerikanischen Verbraucher. Es ist der entscheidende Indikator für den Privatkonsum und bildet den grössten Bestanteil des BIP ab. Die Fed beobachtet daher die PCE mit besonderer Aufmerksamkeit.

Die Fed will die Zinsen bis Mitte 2015 nahe Null Prozent halten und kauft im Rahmen von QE3 Hypothekenanleihen im Wert von 40 Mrd. $ pro Monat.

Die Frage, die sich stellt, ist nun, ob es der Fed inzwischen gelungen ist, den Rückgang der Realrenditen zu stoppen? Denn die sinkenden Realrenditen spiegelten bisher in erster Linie eine steigende Inflationsentschädigung (erwartete Inflation + Inflationsrisikoprämie). 

Wird die Fed die Zinsen nicht anheben, bis die Wirtschaft sich (v.a. der Arbeitsmarkt) wesentlich erholt hat, dürften sich die Verbraucher im Angesichts des abnehmenden Inflationsschutzes veranlasst sehen, die Ausgaben zu erhöhen.

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