Mittwoch, 3. Juli 2013

Anstieg des Geldmultiplikators im Euroraum

Der Geldmengenmultiplikator ist im Euroraum in den vergangenen Wochen von Tiefs abgeprallt.

Was ist von dem jüngsten Anstieg des Multiplikators (money multiplier M3) zu halten?

Die EZB braucht jetzt die Zinsen nicht zu erhöhen. Es droht dadurch keine Inflation, da der Anstieg vorwiegend auf einen Rückgang der Notenbankgeldmenge zurückzuführen ist. Es hat mit einer vermehrten Geldschöpfung der Banken nichts zu tun.

Der Multiplikator wird so definiert: M3 dividiert durch monetary base.

Geldmultiplikator, der das Verhältnis zwischen M3 (Geldaggregat) und Geldbasis (Notenbankgeldmenge) angibt, war im Sog der Finanzkrise von 2008 dramatisch abgestürzt. Die Finanzinstitute haben aus Vorsichtsgründen Liquidität zurückbehalten und sich gegenseitig erheblich weniger Kredit gewährt als vorher- Dadurch wurden immense Reserven angehäuft.



Geldmengenmultiplikator im Euroraum, Graph: Morgan Stanley

Die Notenbankgeldmenge ist ein Mass für die Liquidität am Interbankenmarkt und besteht aus Giroguthaben der Banken bei der EZB und dem Notenumlauf.

Der Multiplikator ist Quotient aus dem Geldaggregat M3 und der Notenbankgeldmenge.

Die Geldaggregate (M1, M2, M3) erfassen die Geldhaltung der privaten Haushalte und Unternehmen.

Wenn der Multiplikator steigt, weil die EZB die Liquidität aus dem Interbankenmarkt abschöpft, bleibt M3 unter Kontrolle. Und es droht keine Inflationsgefahr.

Wenn der Geldmengenmultiplikator bei unveränderter Notenbankgeldmenge steigt, dann kann der Anstieg von M3 zu einer inflationären Überhitzung der Wirtschaft führen, weil die hohe Liquidität bei den Banken mittels Kreditvergabe der Wirtschaft zur Verfügung gestellt würde.

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