Mittwoch, 9. Oktober 2013

Geldpolitische Transmission und LTRO

Die EZB hat im September 2012 das OMT-Programm angekündigt, um der Störung der geldpolitischen Transmission entgegenzuwirken. Die geldpolitischen Outright-Geschäfte sind eine Art Fortsetzung des ersten Anleihekaufprogramms SMP vom Mai 2010.

Da die Banken im Interbankengeschäft aneinander nicht vertrauen, kommt es zunehmend zu Störungen im europäischen Finanzsystem. Die Refinanzierungskosten der Banken entwickeln sich in den einzelnen Ländern der Eurozone unterschiedlich. Mario Draghi, EZB-Präsident versucht daher, mit LTRO die sog. Fragmentierung zu unterbinden. Das Ziel ist das ordnungsgemässe Funktionieren der geldpolitischen Transmission wiederherzustellen.

Das Bankensystem in der Euro-Zone bleibt aber trotz der freiwilligen Rückzahlung von LTRO fragmentiert. Zur Zeit sind es v.a. die Banken aus der EU-Peripherie, die auf die Finanzierung durch die EZB angewiesen sind. Hier ist eine übersichtliche Darstellung, die Morgan Stanley neulich geliefert hat.



Fragmentierung des einheitlichen Finanzmarktes in der Eurozone bleibt bestehen, Graph: Morgan Stanley

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die EU-Bankenaufsicht EBA laut FT im Rahmen des bevorstehenden Bank Stress Tests (BST) die europäischen Banken, die auf die Notenbankredite angewiesen sind, „bestrafen“ will. Zugleich strebt die EZB mit dem sog. Asset Quality Review (AQR), das Vertrauen im Banken-System wiederzubeleben.

Währenddessen führt die Rückzahlung von LTRO die Überschussliquidität zurück, was aber einen Anstieg der Zinsen (EOINA) am europäischen Geldmarkt auslösen könnte, wie die Analysten von Morgan Stanley warnen.


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