Montag, 27. Januar 2014

Wettbewerbsfähigkeit via Deflation?

Mit der Vorlage einer eindrücklichen Abbildung unterstreicht die ZKB heute  Deflationsrisiken in der Euro-Zone:

Fallende Reallöhne im Süden Europas, nach wie vor schrumpfende Bankkredite sowie rückläufige Produzentenpreise (PPI) weisen in der Eurozone tatsächlich auf gewichtige Deflationsrisiken hin.

Im Grunde genommen war diese Entwicklung voraussehbar und wurde von Ökonomen mit Weitsicht (z.B. Paul Krugman in Amerika und Heiner Flassbeck in Europa) genau vorausgesehen und in zahlreichen Schriften mit Nachdruck hervorgehoben.

Die Gefahr einer deflatorischen Entwicklung in Europa ist in der Tat real. Für die hoch verschuldeten privaten Haushalte wären die Folgen einer Deflation gravierend, weil die reale Last der Schulden dadurch steigen würde.




Inflation, Erzeugerpreise und Bankkredite in der Euro Zone, Graph: ZKB, Jan 27, 2014

Die Keynesianer lagen völlig richtig, während die Austerians kläglich gescheitert sind, und zwar auf Kosten von Millionen von Menschen.

Die Austerity Doctrin hat sich als Riesenfehler erwiesen. 

Hier ist eine weitere Abbildung, die die Analysten von Morgan Stanley in einer heute vorgelegten Studie präsentieren, mit dem Fazit: Die Wettbewerbsfähigkeit mag in einigen Teilen Südeuropas gestiegen sein. Aber die Peripherie rutscht nun in Deflation ab.



Entwicklung  von HICP (der harmonisierte Verbraucherpreisindex)  in der Eurozone, Graph: Morgan Stanley


Die Euro-Krise wurde von der EU-Kommission als Fiskal-Krise fehl gedeutet und damit harsche Sparmassnahmen verordnet. Die Folge der internen Abwertung (internal devaluation) ist - wie von Keynesianern erwartet - nichts anderes als Deflation.  




Kapazitätsauslastung in der Eurozone versus Arbeitslosigkeit, Graph: Morgan Stanley


Und die Kerninflation ist in der Eurozone mittlerweile auf 0,7% gesunken.



Verlauf der Kerninflation in der Eurozone: Kern versus Peripherie, Graph: Morgan Stanley

Keine Kommentare: