Donnerstag, 27. Februar 2014

Inflationserwartungen in der Euro-Zone fallen weiter

Die Inflationserwartungen der Verbraucher fallen in der Eurozone weiter. Wie die EU-Kommission heute mitgeteilt hat, ist der entsprechende Wert für den CPI  von 15,1 auf 13,6 Punkte gefallen. 

Der Wert für den Produzentenpreisindex (PPI) ist sogar von 2,4 im Januar auf 0,1 Punkte im Februar abgerutscht.

Die beiden Daten verlaufen damit unter dem langfristigen Durchschnittswert, was darauf hindeutet, dass die Eurozone zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine Deflation geraten kann.

Die EZB, die während der ganzen Euro-Krise bisher zögerlich agiert hat, strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von rund 2% an. 



Eurozone auf dem Weg in die Deflation?, Graph: WSJ




Deflation ist eine grosse Gefahr für Europa, sagte Barry Eichengreen neulich in einem lesenswerten Interview in F&W.

Im Kern der Währungsunion, v.a. in Deutschland müsste etwas mehr Inflation herrschen, um die Deflation an der Peripherie auszugleichen, bemerkt der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor.

Fällt die Eurozone in eine Deflation, wird es im Angesicht der hohen Verschuldung der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors schwer, aus der Krise zu kommen, weil mit der Deflation die reale Last der Schulden steigt. Eichengreen beziffert das Deflationsrisiko auf mehr als 30%.

Die Verbraucherpreise (CPI) in Deutschland sind im Februar 2014 voraussichtlich um 1,2% gegenüber dem Februar 2013 gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (destatis) heute mitgeteilt hat. Damit unterbietet Deutschland das in der EU gemeinsam festgelegte Inflationsziel deutlich, was die ohnehin schwer angeschlagene Wirtschaft Europas zusätzlich belastet.


Verbraucherpreise (CPI) im Februar 2014 in Deutschland, Graph: Statistisches Bundesamt (destatis)

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