Samstag, 27. September 2014

Laufzeitprämie und Zinserwartungen

Die Abbildung zeigt die historische Entwicklung der Laufzeitprämie und der Zinserwartungen gestützt auf die nominale Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit.

Diese beiden Komponenten repräsentieren die grössten Treiber der Rendite der 10-jährigen US-Treasury Bonds im Laufe der Zeit.

Wer also einen Anstieg der Renditen in diesem Jahr erwartet, muss davon ausgehen, dass entweder die Laufzeitprämie oder die Zinserwartungen steigen.


US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit: Laufzeitprämie und Zinserwartungen,
Graph: Morgan Stanley

Die Laufzeitprämie hatte in den früheren 2000er Jahren einen Wert nahe von 2 Prozent inne. In 2009 und 2010 belief sie sich auf 1,75%. Und zu Beginn dieses Jahres hat die Laufzeitprämie einen Wert von 1,25% erreicht.


US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit und Laufzeitprämie, Graph: Morgan Stanley

Was Zinserwartungen betrifft, kann festgehalten werden, dass das aktuelle Zinsniveau durch die US-Notenbank eine entscheidende Rolle spielt. Der Stand der Zinserwartugen kann bis zu 90% mit dem gegenwärtigen Niveau des Leitzinsen erklärt werden. Mit anderen Worten bedeutet ein Anstieg des Leitzinses ein Anstieg der Zinserwartungen.


US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit: Zinserwartungen und Fed Funds Rate (US-Leitzins), Graph: Morgan Stanley


Exkurs:

Term Premium (Laufzeitprämie):

Die Laufzeitprämie bringt also den Renditeunterschied zwischen langfristigen und kurzfristigen Anleihen zum Ausdruck. Es handelt sich dabei um einen Massstab für die von den Investoren erwartete Einschätzung des Zinsrisikos. Die Laufzeitprämie wird geschätzt. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Laufzeitprämie zu schätzen. Es gibt dazu verschiedene Methoden.

Langfristige Zinsen = erwartete Inflation + erwartete kurzfristige Zinsen (real) + Laufzeitprämie (d.h. term premium).


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