Mittwoch, 25. Februar 2015

Deutschland begibt eine fünfjährige Anleihe mit negativer Rendite

In Deutschland hat sich heute auf der Auktion einer Staatsanleihe mit fünf Jahren Laufzeit zum ersten Mal seit der Datenerfassung durch Bloomberg eine negative Rendite ergeben: -0,08%. Einem Gebot im Volumen von 6,4 Mrd EUR gegenüber hat die German Finance Agency Papiere im Wert 3,2 Mrd. EUR zugeteilt.

Auf der letzten Versteigerung im Januar hat sich die Rendite des vergleichbaren Papiers noch auf 0,05% belaufen.

Eine negative Rendite bedeutet, dass die Investoren in der Tat eine Art Prämie zahlen, um dem deutschen Staat Geld zu leihen.

Im Vorfeld der von der EZB angekündigten QE-Politik (Kauf von Staatsanleihen) scheinen Investoren keine Scheu zu zeigen, eine Art Gebühr zu entrichten, um die entsprechende Staatsanleihe zu halten.

Es ist denkbar, dass Investoren fünfjährige Anleihen kaufen, und gleichzeitig kürzerfristige Papiere, die tiefer im negativen Bereich stecken, (mit Kurs-Gewinn) verkaufen.

Am 4. Februar 2015 hat Finnland als erstes Land im Euro-Raum eine 5-jährige Staatsanleihe im Volumen von einer Milliarde EUR mit einer negativen Rendite begeben.

Seit Mario Draghi am 26. Juli 2012 das Versprechen aussprach, „whatever it takes“ zu tun, um den Euro zu retten, ist das Kaufinteresse für Staatsanleihen in der Eurozone erheblich gestiegen.

Und nachdem die EZB im Januar 2015 die Bereitschaft bekräftigt hat, mit der QE-Politik die lender of last resort Rolle zu übernehmen, fällt das Renditeniveau verstärkt weiter. Nicht die im Rahmen der Austerität verordnete Haushaltskonsolidierung, sondern die Liquidität der Notenbank beruhigt die Gemüter am Markt für EUR Staatsanleihen.


Keine Kommentare: