Sonntag, 13. Dezember 2015

Verschuldung und Arbeitskräftemobilität

Paul Krugman schreibt in seinem Blog, dass Portugal in einer Situation stecken könnte, wo die Bevölkerungsalterung verbunden mit einer grossen Abwanderung von jüngeren Menschen aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit zu einer Verschlechterung der finanziellen Lage führen kann.

Die Betonung ist auf die Migration, wo immer weniger Arbeitnehmer übrig bleiben, die eine grössere Verschuldung und nicht-erwerbstätige Bevölkerung stützen müssen.

Krugman erinnert an die Theorie, die nahelegt, dass eine hohe Mobilität der Arbeitskräfte im Grunde genommen eine gute Sache in einer Währungsunion wäre, weil damit asymmetrische Schocks (Booms in einigen Regionen und Busts in anderen Regionen) angepasst werden können, dadurch dass die Arbeitnehmer sich bewegen (wandern), statt dass die Löhne in zurückgebliebenen Regionen gekürzt werden.

 

Portugal: Bevölkerung im erwerbstätigen Alter, Graph: Paul Krugman in NYTimes



Der am Graduierten Zentrum der City University of New York (CUNY) forschende Wirtschaftsprofessor kommt zum Schluss, dass die Migration sehr empfindlicher auf die Arbeitslosigkeit als auf die Lohnunterschiede reagiert.

Dean Baker bemerkt in seinem Blog, dass das was Krugman beschreibt, auf Puerto Rico zutrifft, wo ein grosser Teil der Erwerbsbevölkerung aufs Festland Vereinigte Staaten auswandert und auf der Insel deswegen immer weniger Menschen zu versteuerndes Einkommen erarbeiten müssen.

Die gute Seite für Puerto Rico ist im Vergleich zu Portugal, dass es in Sachen Social Security (Sozialversicherung) und Medicare (der staatliche Gesundheitsdienst für Rentner) versorgt ist. 

Portugal ist in dieser Hinsicht auf die eigenen Steuereinnahmen angewiesen, die aber, wie Krugman schildert, abnehmen, weil jüngere Menschen auf der Suche nach einem Job das Land verlassen.









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