Dienstag, 12. Januar 2016

China, US-Staatsanleihen und Wirtschaftswachstum

Die Nachricht, dass China US-Staatsanleihen verkauft, hört sich auf den ersten Anhieb schlecht an, v.a. für die US-Wirtschaft. Die wesentliche Frage ist aber, ob das globale Wachstum damit in Gefahr gerät.

Die chinesischen Behörden versuchen, den Kapitalabfluss zu unterbinden und die eigene Wirtschaft zu stützen. Der US-Dollar macht einen erheblichen Teil der chinesischen Devisenreserven aus.  

Warum sollen die USA aber auf der anderen Seite besorgt sein? Die Kreditkosten in Amerika befinden sich auf dem historisch niedrigsten Niveau. Die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit beläuft sich derzeit auf rund 2,18 Prozent.




China verkauft US-Staatsanleihen zum ersten Mal, Graph: Bloomberg



In einer Welt, die von überschüssigen Reserven überflutet wird, ist die US-Wirtschaft auf Chinas Geld nicht angewiesen.


Chinas Wirtschaftswachtum geht zurück, Graph: Morgan Stanley


Wenn die chinesische Zentralbank (PBoC) US-Staatspapiere verkauft, kann die Fed sie aufkaufen. Ja, die US-Notenbank sollte es vielleicht. Denn der US-Dollar würde sich damit etwas abwerten, wenn China beschliessen würde, sich von US-Staatsanleihen zu, wie auch immer, zu trennen. Das käme der US-Wirtschaft zu Gute, weil die Ausfuhren sich dadurch etwas verbilligen würden.




Chinas Zahlungsbilanz: Leistungsbilanz ist im Überschuss und Kapitalbilanz ist im Defizit, Graph: Morgan Stanley


Es wichtig in diesem Zusammenhang, in Erinnerung zu rufen, dass China vor einigen Jahren auch japanische Staatspapiere (JGB) haufenweise gekauft hat. Tokio war völlig beunruhigt, weil der Kauf von japanischen Staatspapieren durch China den Yen hat aufwerten lassen, was auf dem japanischen Export-Geschäft in die Quere kam.



China vor dem Trilemma-Problem, Graph: Morgan Stanley


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