Montag, 8. Februar 2016

Europas Negativzinsen und US-Staatsanleihen

Nach der Zinserhöhung durch die Fed im Dezember wäre zu erwarten gewesen, dass die Bond-Preise fallen und die Renditen steigen. 

Denn der Wert der Anleihe sinkt, wenn der Marktzins steigt. Zumal die Fed mit Nachdruck darauf hingedeutet hat, die Zinsen im Lauf des Jahres 2016 weiter zu erhöhen, und zwar vier mal um jeweils 0,25%.

Zur Erinnerung: Es ist nach dem Lehrbuch nicht von Vorteil ist, Anleihen zu besitzen, wenn die Zinsen steigen. Doch was inzwischen passiert ist, haut einen vom Stuhl: Die US-Treasury Bonds legen 2016 die beste Performance seit 2008 hin, wie Bloomberg-Daten zeigen.



US-Staatsanleihen mit bester Performance bis jetzt in diesem Jahr, Graph: Bloomberg



Es ist bemerkenswert, zu beobachten, dass der gegenwärtige Verlauf der Rendite-Kurve (yield curve) der US-Staatspapiere nicht impliziert, dass die US-Wirtschaft einem Risiko gegenübersieht, in eine Rezession zu geraten.

Zeichnet man aber die Zinsstrukturkurve anhand von overnight index Swap-Sätzen, ergibt sich eine inverse Form. Das bedeutet Rezessionsgefahr. In der Tat ist die US-Wirtschaft seit den 1950er Jahren jedes mal, wenn dies geschah, in Rezession gerutscht.

Ob sich das auch dieses mal andeutet, mag dahingestellt sein. Aber die Stimmen mehren sich inzwischen, dass die Fed auf eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr verzichten werde.


Der Verlauf der Rendite-Kurve am (overnight index) US-Swap Markt, Graph: Bloomberg


James Hamilton erläutert in seinem Blog, wie die Negativ-Zinsen funktionieren und kommt zum Schluss, dass die Fed den anderen Zentralbanken mit Negativzinsen nicht folgen werde. 

Aber es dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wir eine weitere Zinserhöhung durch die Fed sehen, so der an der University of California, San Diego lehrende Wirtschaftsprofessor als Fazit.



Keine Kommentare: