Donnerstag, 11. März 2010

Anleihemarkt: Steilere Renditekurve verbessert Fristentransformation für Banken

Im Vorfeld der heute anstehenden Versteigerung der 30-jährigen US-Staatsanleihen im Volumen von 13 Mrd. $ ist die Differenz in Renditen zwischen den 2- und 30-jährigen Staatspapieren auf einen Rekordwert geklettert. Die US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren rentieren nach Angaben von Bloomberg 3,77% höher als die der 2-jährigen Staatspapiere. Die Lücke lag noch tiefer mit 3,85% nur im Februar 1980. Gestern wurden 10-jährige Treasuries im Wert von 21 Mrd. $ erfolgreich versteigert. Das amerikanische Schatzamt verkaufte zudem am Dienstag 3-jährige Staatspapiere für 40 Mrd. $ problemlos.


10 Y UST, Graph: Fed St. Louis

Trotz Unkenrufen aus allen Ecken und Enden der Welt, dass die steigende Staatsverschuldung in eine ausufernde Inflation münden werde, gelingt dem Schatzamt, sich langfristig zu sehr günstigen Konditionen zu finanzieren. Die Zinsstrukturkurve ist in den vergangenen Monaten steiler geworden. Das bedeutet eine Entlastung für die Banken (Stichwort: Fristentransformation). Die zunehmende Differenz zwischen den Renditen am kurzen und langen Ende der Kurve macht das Geschäft für die Banken einträglicher, da die Finanzinstitute das Geld kurzfristig leihen und es langfristig als Kredit weiterverleihen. Ein anhaltender Renditeanstieg wäre aber nicht willkommen, da die Realzinsen auf diese Weise zunehmen würden. Die Inflation ist bekanntlich rückgängig. Höhere Realzinsen würden Unternehmen von Investitionen zurückhalten.

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