Freitag, 21. Oktober 2011

Glass-Steagall Act und Kleine Depression

Was ist Volcker-Regel?

Die Volcker-Regel verhindert Unternehmen daran, sich für Eigenhandel zu engagieren.  Eigenhandel ist, wenn ein Finanzunternehmen sein eigenes Geld nutzt, durch Handel Gewinn zu erwirtschaften. Das Problem ist, dass, wenn diese Geschäfte (trades) das Finanzunternehmen in Schwierigkeiten bringen, und wenn das Unternehmen eine implizite oder explizite Staatsgarantie gewinnt, es geneigt sein wird, viel zu viel Risiko einzugehen, da die Verluste zu einem erheblichen Tail wahrscheinlich durch die öffentliche Hand gedeckt werden.

Solche Unternehmen dürften eher in eine Schieflage geraten, sodass eine Rettung durch den Staat und die Steuerzahler notwendig werden. Die Volcker-Regel versucht, Unternehmen davon abzuhalten, sich für ein derartiges Verhalten zu engagieren, beschreibt Mark Thoma in einem lesenswerten Artikel („What Can We Learn From the Emerging Details of the Volcker Rule Proposal?“) in CBS Money Watch.

Ob die Abschaffung von Glass-Steagall Act die gegenwärtige Krise verursacht hat, ist die falsche Frage. Um den Wert der Wiederherstellung einer ähnlichen Regel zu ermitteln, stellt sich die Frage, ob die Abschaffung von Glass-Steagall Act das System für Abstürze anfälliger gemacht hat. Wenn die Frage so formuliert wird, ist es klar, dass es das System anfälliger gemacht hat, erklärt der an der University of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor.

Vor zehn Jahren waren wir über die Anfälligkeit nicht besorgt, weil wir daran geglaubt haben, dass die Fed die Macht und den Willen hätte, eine Firewall zwischen dem Finanzwesen und der Realwirtschaft zu bauen, um zu verhindern, dass ein finanzieller Zusammenbruch zu einer hohen Arbeitslosigkeit führt, bemerkt Brad DeLong dazu in seinem Blog.

„Und wir haben gedacht, dass die bestehende Investment-Banking Oligarchie (Morgan Stanley, Goldman Sachs) eine gesunde Konkurrenz aus Spielern mit tiefen Taschen wie Citigroup, Chase und Bank of America gebrauchen könnte. Nun denken wir um, und kommen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen“, hält der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor fest.

1 Kommentar:

Martin Burch hat gesagt…

...Nun denken wir um, und kommen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen... und ändern die Gesetze trotzdem nicht???