Samstag, 19. Mai 2012

Adam Posen verlässt Bank of England


Adam Posen war in den vergangenen drei Jahren ein stimmberechtigtes Mitglied der britischen Zentralbank (BoE: Bank of England) in London. Der amerikanische wechselt nun als Präsident zum Peterson Institute for International Economics, einem bekannten Think-tank in Washington.

Das WSJ will in einem Interview („Lessons on Central Banking From Bank of England’s Posen“) von Posen wissen, welche Lehren er aus seiner Tätigkeit als Notenbanker in Grossbritannien zieht?

„Die grösste und offensichtlichste ist der Balanceakt im "ausreichend-bescheiden-sein", was man ohne abdankende Verantwortlichkeit tun kann“, legt Posen dar. „Wir versuchen, Prognosen zu erstellen und aus einer Zeit der Wirtschaft mit extremen Turbulenzen und Veränderungen Schlau zu werden. In einem Regime von Inflation Targeting, wie die BoE es hat, ist es für alle sehr offensichtlich, wenn man falsch prognostiziert.

„Wenn Sie anfangen, Aussagen zu machen, wie „nun, das Spektrum unserer Prognosefehler werden breiter, weil die Welt immer ein unsicherer Ort wird“, ist es wahr. Aber es vermittelt nicht genau Vertrauen in die Menschen und es ist kein Vorwand für Untätigkeit“, erklärt Posen.

„Die Zentralbanker waren viel zu arrogant und sie haben sich zu viel Verdienste angerechnet und sie hatte viel zu viel Einfluss. Der Versuch, ehrlich gegenüber Menschen zu sein, über die Grenzen der Geldpolitik, war schwer, während man bemüht war, nicht resignierend zu klingen“.

FT Alphaville bedauert den Abgang von Adam Posen. Das ist leichtsinnig, schreibt der Blog von Financial Times aus London. Die BoE hat es geschafft, Posen, den extrovertierten Amerikaner (Taube im geldpolitischen Sinne) im geldpolitischen Ausschuss der britischen Zentralbank zu verlieren.

PS:

Hier ist eine Analyse von Posen aus dem Jahr 2009 mit der Überschrift: „Ein bewährter Rahmen, um die US-Bankenkrise zu beenden, einschliesslich auch einiger temporären Verstaatlichungen“.

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