Donnerstag, 28. Februar 2013

Wie die Schweizer Wirtschaft einer Rezession entkommt


Die Schweizer Wirtschaft ist im vierten Quartal 2012 gegenüber dem dritten Quartal 2012 um 0,2% und gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal um 1,4% gestiegen. Das BIP ist damit trotz der Rezession in der Euro-Zone gewachsen. Die Wachstumsrate de BIP für das ganze Jahr 2012 beträgt 1,0% (2011: 1,9%).

Das Wachstum wurde v.a. von privaten und öffentlichen Konsumausgaben getragen. Die Schweizer Wirtschaft hat sich also trotz der Euro-Krise günstig entwickelt.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Die Volkswirtschaft“ befassen sich Caroline Schmidt und Peter Stalder mit der Frage, wie die Euro-Krise auf das Wirtschaftswachstum und das Produktionspotenzial der Schweiz ausgewirkt hat.

Die Autoren identifizieren anhand von Modell-Simulationen zwei wachstumsstützende Faktoren: (1) Die Widerstandsfähigkeit der Ausfuhren und (2) Die ungebrochene Einwanderung unter dem Regie der Personenfreizügigkeit.


Schweizer BIP-Zahlen im IV. Quartal 2012, Graph: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Die Exporte erwiesen sich trotz der weltweiten Wachstumsschwäche und der massiven Aufwertung des CHF erstaunlich widerstandsfähig, betonen Schmidt und Stalder. Begründung: Eine verstärkte Spezialisierung auf wenig preissensitive Produkte und die stark wachsende Bedeutung aussereuropäischer Absatzregionen.

Und unter dem Regime der Personenfreizügigkeit hat sich das hohe Bevölkerungswachstum trotz der Konjunkturabkühlung fast ungebremst angehalten, bemerken die Autoren.


Entwicklung der Schweizer Wirtschaft: Produktionslücke (output gap), Graph: Caroline Schmidt und Peter Stalder: „Auswirkungen der Eurokrise auf das Wirtschaftswachstum und das Produktionspotenzial der Schweiz“, in: Die Volkswirtschaft 1-2, 2013.

Die gelbe Kurve: Effektiv bzw. prognostiziert unter dem Einfluss der Eurokrise. Die blaue Kurve: Vergleichsszenario ohne Eurokrise

Die Rolle der SNB, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch lockere monetäre Bedingungen (die unkonventionelle Geldpolitik und die Festlegung eines Mindestkurses) anzukurbeln, darf natürlich nicht unerwähnt bleiben.

Keine Kommentare: